3. Juli 2023 agvs-upsa.ch – Am 1. Juli fand in der Berner Mobilcity die Qualifikationsrunde für die Schweizer Meisterschaften 2023 im Automobilgewerbe statt. Die 20 stärksten Kandidatinnen und Kandidaten aus 35 Talenten erhielten am Ende das Eintrittsticket für den Final in die Hand gedrückt. Dieser geht während der Berufsmesse BAM vom 14. bis 17. September in der Bernexpo über die Bühne.


Sie waren die Besten des Tages: 1. Platz: Nevio Bernet, Ufhusen LU (Mitte). 2. Platz: Janis Kimo Messer, Fraubrunnen BE (rechts). 3. Platz: Matteo Glielmi, Vaulruz FR (links). Foto: Rosmarie Knutti, RK Photography

cym. Vier Posten in den Themengebieten Getriebe, Motordiagnose, Elektroschaltungen und MFK-Test galt es zu absolvieren. Mit der höchsten Punktzahl kürte sich Nevio Bernet aus Ufhusen LU zum Tagessieger. Der 19-Jährige hat seine Lehre zum Automobil-Mechatroniker in der Dorfgarage Wagner AG in Zell absolviert und ist bereits ein bekanntes Gesicht in der Branche. Schliesslich sprang der Luzerner bei den letztjährigen Meisterschaften im Rahmen der SwissSkills 2022 als Zweitplatzierter auf das Podest. Nun also will er den Titel. «Ich hatte ein gutes Gefühl, aber den Sieg habe ich nicht erwartet. Jetzt wäre es gut, wenn ich im Final den Platz vom letzten Mal toppen könnte, aber ich setze mich nicht gross unter Druck», sagte er nach der Rangverkündigung. Sich durchsetzen müssen wird er sich erneut gegen den zweitplatzieren Janis Kimo Messer aus Fraubrunnen BE sowie Matteo Glielmi aus Vaulruz FR; der Westschweizer holte den dritten Platz. 

«Fäbu on top, hopp»

Erfreulicherweise nahmen auch vier Frauen an der Qualifikation teil. Zu ihnen gehörte Chiara Affolter, Automobil-Mechatronikerin Personenwagen aus Wanzwil BE. Sie schilderte ihre Motivation für die Teilnahme: «Ich will mich im Beruf messen und am Schluss vielleicht auch etwas reissen.» Den Elektrotechnik-Posten, bei dem es unter anderem galt, Kabel und Bauteile auszumessen, hatte sie schon am Morgen hinter sich gebracht. «Ich bin zufrieden, und die Experten sind angenehm.» Auch sie gehört zu den Besten, die das Land zu bieten hat, auch wenn es am Schluss ganz knapp nicht gereicht hat. Denn für die Teilnahme an der Qualifikation braucht es bei der Lehrabschlussprüfung in den Berufskenntnissen und praktischen Arbeiten mindestens die Note 5.0. Antreten durften Talente mit dem Jahrgang 2002 oder jünger. 


Mit Feuereifer bei der Sache: Alle Kandidatinnen und Kandidaten gaben ihr Bestes. Hier im Bild: Sophie Schumacher aus Studen. Foto: Rosmarie Knutti, RK Photography

Qualifizieren konnte sich Fabian Spühler aus Hindelbank BE. Er ist Automobil-Mechatroniker im Bereich Nutzfahrzeuge und schätzt am Beruf die Abwechslung. «Jeden Tag gibt es was anders zu tun, und mich faszinieren Technik und Lastwagen». Er brachte zur Qualifikationsrunde gleich seine eigene kleine Fangemeinde mit. So wurde er von Verwandten und Freunden angefeuert, die jeweils mit einem Schild mit der Aufschrift «Fäbu on top, hopp» für Stimmung sorgten. 


Erleichterung nach einem anstrengenden Wettkampftag: Das sind die 20 besten Automobilmechatroniker/-innen, die das Land zu bieten hat. Sie alle qualifizierten sich für die Schweizer Meisterschaften 2023. Foto: Rosmarie Knutti, RK Photography

«Wir sind miteinander fast volljährig»

Erstaunt dürfte manch Nachwuchs auch über einen der Experten gewesen sein. Diese erklärten und überwachten jeweils die Posten. Der aktuelle Schweizermeister Fabio Bossart aus Schötz LU liess es sich nicht nehmen, ein Jahr nach seinem Triumph auf der anderen Seite zu stehen. Beim AGVS hat es eine lange Tradition, dass frühere erfolgreiche Kandidaten als Experten fungieren. «Es war spannend, zu sehen, wie manche ganz anders an die Sache herangehen, ich konnte so auch wieder was lernen», meinte er. Derzeit steckt er selbst mitten im Endspurt für den Abschluss zum Automobil-Diagnostiker und in den Vorbereitungen für die EuroSkills 2023, die er im Herbst gewinnen will.


Der aktuelle Schweizermeister Fabio Bossart aus Schötz LU war diesmal als Experte im Einsatz. Foto: AGVS-Medien

Vom AGVS war Markus Schwab, beim Verband zuständig für Automobiltechnik & Prüfungen, für den Wettkampf verantwortlich, während sich Cornelia Russenberger mit Anja Linder um die Organisation kümmerten. Die beiden erhielten für den reibungslosen Ablauf einen Applaus, bevor sie die grosszügigen Geschenke der Sponsoren an die Teilnehmenden verteilten. Dies, nachdem Olivier Maeder, AGVS-Geschäftsleitung Bereich Bildung, bereits am Mittag einen Unterstützungsbeitrag zugunsten des Nachwuchses entgegennehmen durfte.


Scheckübergabe an Olivier Maeder, Geschäftsleitung AGVS und Bereichsleitung Bildung (links) durch Generoso Braem, Chief Sales und Marketing Officer der Quality1 AG. Foto: Rosmarie Knutti, RK Photography

Generoso Braem, Chief Sales und Marketing Officer bei Quality1, überbrachte auch im Namen des Mutterhauses Allianz Suisse persönlich einen Scheck in der Höhe von 12’000 Franken. «Ohne diese Unterstützung ist die Berufsförderung im Automobilgewerbe und die Durchführung gerade eines solchen Wettkampftags nicht möglich», bedankte sich Maeder. Braem lobte indes den Nachwuchs. Er freue sich, zu sehen, mit welcher Leidenschaft die jungen Menschen den Beruf ausübten. Zudem bedanke er sich für die langjährige Zusammenarbeit mit dem AGVS. «Wir sind miteinander fast volljährig. Diese 17 Jahre der erfolgreichen Partnerschaft machen uns unglaublich stolz.»


Nur dank der Unterstützung zahlreicher Sponsoren ist die Durchführung der Schweizer Meisterschaften überhaupt möglich. 
 
Weitere Fotos von den Kandidaten, Experten und den Impressionen vom Tag, finden Sie hier.
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