Die Protagonisten der SAS im Interview



 


Derendinger AG

Derendinger findet Lösungen,
wenn die Nachfrage da ist

Claudio Binder, Key Account Manager Derendinger AG, erklärt im Interview den Umzug der Swiss Automotive nach Freiburg und die wichtigsten Trends der Branche.

 

sco. Herr Binder, die Swiss Automotive Show findet erstmals nicht im Landeslager in Niederbipp statt, sondern im Forum Fribourg. Ich nehme an, Sie sind froh, dass die Logistik in Niederbipp während dieser Zeit ohne «Nebengeräusche» weiterlaufen kann?
Claudio Binder: Die Einschränkungen für die Logistik vor, während und nach der SAS waren enorm. Aber auch für den Aufbau, den Betrieb und Abbau durch die Organisatoren und die Aussteller war der Aufwand sehr gross.

Im Forum Fribourg sind die Platzverhältnisse sehr grosszügig. Wie nutzen Sie dieses Plus an Raum für Ihre Kunden?
Wir konnten jetzt noch mehr Aussteller für die SAS gewinnen und es können noch mehr Kunden eingeladen werden.

Welche Schwerpunkte setzen Sie?
Die höchste Priorität hat die umfassende Information unserer Kunden. Derendinger bietet sehr viele Produkte sowie Dienstleistungen. An der SAS können wir unseren Kunden das Derendinger-Leistungspaket sozusagen «live» präsentieren.

Wird es spezielle Promotionen respektive Rabatte für bestimmte Produkte geben?
Wir haben einige sehr attraktive Promotionen für verschiedene Sortimente vorbereitet. Wir möchten aber noch nichts verraten. Die Kunden sollen uns an der SAS in Freiburg besuchen und sie werden erstaunt sein, was Derendinger zu bieten hat!

Sie haben mit Technomag eine «Schwester» und gleichzeitig Konkurrentin unterm Dach der Swiss Automotive Group. Wie werden sich die Auftritte in Fribourg unterscheiden?
Bei Derendinger findet man diverse Sortimente, die nur von Derendinger angeboten werden. Das sind zum Beispiel die Werkzeuge von Beta und Hazet, im Bereich Werkstatteinrichtungen und Diagnostik/Kalibrierung sind das SICE, Ravaglioli, Blitz Rotary, Bosch-Geräte, Texa, etc. Auch im Bereich Service- und Verschleissteile sowie Verbrauchsgüter gibt es Marken, die nur von Derendinger angeboten werden wie zum Beispiel Eni Schmiermittel, Varta und Bosch Batterien und so weiter.

Worauf freuen Sie sich am meisten an den zwei Tagen in Freiburg?
Ich freue mich auf die vielen persönlichen Kontakte mit unseren langjährigen und treuen Kunden in toller Atmosphäre. Auch die Kontakte mit unseren Lieferanten und Partner werden wieder tolle Erlebnisse sein.

Seit November 2018 haben Garagisten die Möglichkeit, Werkstatteinrichtungen bei Derendinger mittels Leasings zu finanzieren. Wie wurde das Angebot angenommen?
Das Angebot wurde sehr gut aufgenommen. Die neuen Technologien erfordern laufend neue Investitionen. Mit den Leasingangeboten bieten wir unseren Kunden eine sehr attraktive Unterstützung für die Investitionen, die sie tätigen müssen, damit sie professionell und effizient arbeiten können.

Der Kampf um die Fahrzeugdaten ist ein ständiges Thema für viele freie Garagisten. Wie sorgt Derendinger dafür, dass sie auch in Zukunft an die für Unterhalt und Reparaturen so entscheidenden Daten gelangen?
Wir haben bereits sehr viele Informationen in unserem neuen Online-Shop D-Store für den Kunden kostenlos integriert. Zudem haben die Kunden die Möglichkeit, weitere Daten, aber auch Servicepläne, Reparaturanleitungen, Schaltpläne und vieles mehr zu erhalten. Wir bieten dafür attraktive Pakete inklusive Hotline an, die zu vorteilhaften Preisen gekauft werden können. Nur so können unsere Kunden, wie bereits oben erwähnt, professionell und effizient arbeiten.

Die Mobilität wandelt sich rasant. Gerade die Elektromobilität bringt auch für die Zulieferbranche grosse Veränderungen: Wie sieht es hier mit Ersatzteilen aus?
Veränderungen hat es auch in den letzten Jahren beziehungsweise Jahrzehnten gegeben. Derendinger ist bald 90 Jahre als führender Lieferant der Automobilbranche tätig und hat sich immer aktiv und erfolgreich mit den laufenden Veränderungen auseinandergesetzt. Selbstverständlich stehen jetzt grössere Veränderungen an. Da wir mit den führenden Zulieferern der Automobilhersteller zusammenarbeiten, die diese neuen Technologien mitentwickeln, haben wir Zugang zu diesen Produkten, wenn die Nachfrage da ist. Zudem gibt es Produkte in den Bereichen Carrosserie, Beleuchtung, Aufhängungen/Fahrwerk, Klimatisierung, Räder und Zubehör, die auch Fahrzeuge mit neuen Antriebskonzepten benötigen. Ich bin überzeugt, dass Derendinger auch diese Herausforderungen zusammen mit seinen Lieferanten meistern wird!

Es gibt Hersteller, die E-Fahrzeuge verkaufen, die Batterie hingegen im Leasing abgeben. Hat Derendinger hier Antworten für Garagisten, die solche Fahrzeuge wahrscheinlich bald einmal im Occasionsbestand haben werden?
Soviel ich weiss, sind wir bereits mit verschiedenen Lieferanten diesbezüglich in Kontakt. Wie bereits erwähnt, werden wir Lösungen finden, wenn die Nachfrage da ist. Selbstverständlich nur unter der Voraussetzung, dass unsere Lieferanten und Partner diesbezüglich Möglichkeiten bieten. Der Markt wird zeigen, wo die Kundenbedürfnisse sind und was wann angeboten werden kann.



Techpool
 
So macht TechPool die Garagisten effizienter

Beim Thema alternative Antriebe besteht bei allen beteiligten Akteuren noch Potenzial bei der Ausrüstung, den Werkzeugen und der Schulung, findet Jean-Marc Geiser, Leiter TechPool. Im Gespräch erklärt er, wie TechPool die Garagisten mittels ­Weiterbildung unterstützt.

 

sco. Herr Geiser, seit Jahren sprechen wir davon, dass der Durchbruch der Elektromobilität unmittelbar vor der Tür steht. Wann ist sie denn nun wirklich da?
Jean-Marc Geiser: Es ist interessant zu sehen, welche Begeisterung einige Hersteller und Autofahrer für dieses Thema zeigen. Der Durchbruch der Elektromobilität hat sich aber ganz klar schon vollzogen: Einige Branchenakteure haben ein wirtschaftliches Interesse, andere haben ehrenwertere Anliegen beziehungsweise Umweltschutzinteressen. Schliesslich bin ich bei der Ökobilanz der Elektromobilität – also von der Produktion bis zum Recycling – genauso wie bei der Stromerzeugung aber skeptisch. 

Sind die Schweizer Garagisten Ihrer Meinung nach gerüstet für diese elektrische Zukunft?
Die Elektrifizierung der Verkehrsmittel ist nicht nur eine Modeerscheinung, das sieht man an den von den Herstellern bereitgestellten Mitteln. Es gibt aber noch Potenzial bei der Ausrüstung, den Werkzeugen und der Schulung aller beteiligten Akteure.

Sehen Sie noch andere Antriebstechnologien, die uns in eine umweltschonendere Zukunft führen? Wasserstoff, CNG, Biotreibstoffe?
Ja, es wird andere Alternativen geben, die die Mobilität verändern werden. Es wird ganz klar mehrere Lösungen geben – darunter die drei von Ihnen genannten –, sofern die Politik und die emotionalen Reaktionen nicht die Debatte verzerren. Die Dieselaffäre hat zwar die Gesamtsituation verändert; die Automobilindustrie hat aber ihre Emissionen in den vergangenen 30 Jahren um 95 Prozent reduziert. Da frage ich Sie: Wer macht es besser oder wann wird auch Druck auf die anderen Industriesektoren wie die Luft- und Schifffahrt, den Bausektor und den Schienengüterverkehr gemacht? 

Zurzeit herrscht eine gewisse Ratlosigkeit betreffend der Dynamik der Veränderungen. Wo legt TechPool seine Schwerpunkte in der Weiterbildung?
Zunächst ist es unsere Aufgabe, die Multimarken-Garagisten mit praktischen Workshops zu unterstützen, durch die sie ihre Effizienz bei der Diagnose und Reparatur und somit indirekt auch ihre Rentabilität steigern können. Daneben bereiten wir sie aber auch auf die Zukunft vor und sensibilisieren sie für künftige Herausforderungen und Technologien.

Der Weiterbildungsmarkt ist sehr umkämpft im Schweizer Autogewerbe. Haben Sie nie Schwierigkeiten, Ihre Kurse zu füllen und durchzuführen? Wo liegen die grössten Herausforderungen?
Unsere Stärke ist unser Netz an externen Mitarbeitenden, die die Garagisten auf die Bedeutung der Weiterbildung hinweisen und ihnen Kurse und massgeschneiderte Lösungen anbieten. Es bleibt aber die Schwierigkeit, die Kurse auf die Interessenschwerpunkte und die alltägliche Realität in den Werkstätten auszurichten.

Sie bieten an der Swiss Automotive Show mit den «TechSkills» ein massgeschneidertes Programm für Jugendliche. Wie viele Besucherinnen und Besucher unter 20 Jahren erwarten Sie in Fribourg?
Wir rechnen mit ungefähr 300 Lernenden an den zwei Schulungstagen.

Gibt es Aktionen, Stichwort: Extrafahrten, um diese Jugendlichen an die SAS zu bringen?
Wir haben mehrere Berufsfachschulen kontaktiert, und es haben sich mehrere ganze Klassen angemeldet. Mit der Verlosung von Preisen bei den «TechSkills» haben wir das Interesse von vielen Jugendlichen in der Ausbildung geweckt.

«TechSkills» ist ein Förderungs- und Motivationsprogramm für Lernende. Der AGVS unternimmt sehr viel, um junge Menschen für Autoberufe zu begeistern. Was kann ein Zulieferer wie die SAG beitragen, um junge Menschen dazu zu bewegen, einen Autoberuf zu erlernen?
Alle Mittel, um die Autoberufe zu fördern, zu unterstützen und zu verteidigen, sollten genutzt werden. Der AGVS als Branchendachverband leistet eine hervorragende Arbeit in Sachen Schulung. Da unsere Branche jedoch nicht geschützt ist, sollten alle ihre Akteure noch mehr investieren, um auch in Zukunft eine grösstmögliche Attraktivität und ein bestimmtes Professionalitätsniveau sicherzustellen. Was uns betrifft, so nehmen unsere Experten und Spezialisten unter anderem an Lehrabschluss- und Fachausweisprüfungen teil. 

Das «TechForum» wurde dieses Jahr mit Themen im Bereich Carrosserie ausgebaut. Was wird sich sonst noch verändern im Vergleich zu 2018?
Die zwei aktuellen Themen Fahrerassistenzfunktionen und Diagnose mit PassThru, für die das Interesse gross ist, werden erneut auf dem Programm stehen. Dieses Jahr werden Zulieferer wie Hella Gutmann und Gates unsere Kunden direkt über die Augmented-Reality-Diagnose informieren und ihnen Empfehlungen für den Keilriemenwechsel geben. Das Angebot wird zudem durch Themen ergänzt, die das Potenzial haben, das Image und die Profitabilität der Garagisten zu verbessern: die Zukunft der Automobilverglasung und die Lecksuche bei Klimaanlagen.

Worauf freuen Sie sich am meisten an den zwei Tagen in Freiburg?
So viele Leute wie möglich zu sehen und so viele Geschäfte wie möglich zu machen. Es ist immer sehr motivierend, wenn man das Ergebnis monatelanger Vorbereitungen und Arbeit zeigen kann. 

Wenn Sie am Samstagabend schliessen und auf zwei Messetage zurückblicken: Welche Kriterien müssen erfüllt sein, damit sie von einer erfolgreichen SAS sprechen?
Motivierte und an unserem Wettbewerb «TechSkills» interessierte Lernende, volle Hallen mit einem an den Themen des «TechForums» interessierten Publikum, mit den Angeboten und Aktivitäten für Werkstattausrüstungen und Diagnosegeräte zufriedene Kunden, Zulieferer, die sich über die geknüpften Kontakte und das an den beiden Tagen erzielte Geschäftsvolumen freuen. Ich bin aber auch gespannt zu sehen, wie unsere Online-Plattform «TechSpirit» bei den Reparaturprofis des Automobilgewerbes ankommen wird.



André Koch

Brücken bauen in der «Networking-Lounge»

Erstmals tritt die André Koch AG als Co-Host an der Swiss Automotive Show auf. Der führende Lacklieferant für die Autoreparaturlackierung in der Schweiz stellt für einmal keine Produkte aus, sondern baut Brücken zwischen Herstellern und Anwendern in der Autobranche.

 

sco. Herr Santarsiero, 2018 war die André Koch AG als Aussteller an der SAS, nun als ­Co-Host. Warum dieser Rollenwechsel?
Enzo Santarsiero, CEO der André Koch AG: Der Bereich Karosserie und Lack gehört an eine SAG-Hausmesse, weil er auch für die Garagisten stetig an Bedeutung gewinnt. Mit der technologischen Entwicklung der Fahrzeuge, namentlich hinsichtlich Elektronik und Fahrerassistenzsysteme, überschneiden sich die Kompetenzen in einer Garage und einem Carrosserie­betrieb immer stärker. 

Was verändert sich für Sie mit dieser neuen Rolle?
Wir sind K&L-Partner für viele Garagisten. Uns geht es darum, einen Austausch zwischen den Carrossiers und Garagisten auf der einen Seite und den Herstellern auf der anderen Seite zu ermöglichen. Die André Koch AG stellt an der SAS keine Produkte aus, das überlassen wir den Herstellern und Partnern. Wir haben uns entschieden, mit einer «Networking-Lounge» an der SAS eine Branchenplattform zu schaffen, wo sich Hersteller und Fachleute austauschen und wo sie Kontakte knüpfen können. Unsere Rolle ist die des Vermittlers und Brückenbauers, so wie wir es mit unseren André Koch-Netzwerken, zum Beispiel mit Repanet Suisse, erfolgreich vorleben. 

Die Karosserie- und Lack-Welt an der Swiss Automotive Show ist 300 Quadratmeter gross. War es schwierig, die Fläche mit Ausstellern zu belegen?
Im Gegenteil. Ich war erstaunt, wie schnell unsere Hersteller und Partner die Wichtigkeit dieser sich bietenden Plattform verstanden und genutzt haben. Einerseits war ihnen die SAS ein Begriff, auf der anderen Seite haben sie in Fribourg die Chance, direkt mit ihren Kunden in Kontakt zu treten. Das ist für Marken wie Lesonal oder Standox ein Novum, weil in aller Regel der Importeur mit den Abnehmern in Kontakt ist. 

Wenn Sie ein Highlight aus der K&L-Welt nennen müssten, welches wäre das?
Ich möchte nicht ein Produkt oder ein Thema hervorheben. Mein persönliches Highlight ist unsere Lounge, wo einerseits das Netzwerken gelebt wird und wir andererseits genügend Zeit für unserer Kunden haben, um die Anliegen aus dem Markt aufzunehmen. Man könnte es während der SAS als Zentrum der Schweizer K&L-Branche bezeichnen.

Ein Thema, das André Koch seit Jahren propagiert, ist Micro-Repair. Wieso ist das in Ihren Augen so wichtig?
Ganz einfach: Micro-Repair entspricht einem Kundenbedürfnis. Praktisch jedes zweite Auto fährt mit Kleinstschäden umher. Wir schätzen das Marktpotenzial in diesem Bereich auf rund 350 Millionen Franken pro Jahr. Von diesem lukrativen «Kuchen» können sich die Garagisten und Carrossiers ein Stückchen abschneiden. Ich spreche hier von Lack-, Scheiben- und Felgenschäden. Das hat einerseits einen ökonomischen Hintergrund für die Werkstätten, aber auch einen ökologischen: Reparieren statt ersetzen schont die Umwelt.

Im März hat André Koch am Auto-Salon in Genf in Halle 7 ausgestellt. Diese wird nächstes Jahr ganz anders aussehen. Ob es noch Platz für die Zulieferbranche hat, ist offen. Wie sehen Sie die Bedeutung der SAS im Hinblick auf die Entwicklung in Genf?
Wir sind der Überzeugung, dass die Bedeutung der SAS als Branchentreffpunkt zunehmen wird und dass die SAG-Hausmesse für uns und unsere Kunden der richtige Ort ist. Im 2020 werden wir nebst unserer Aussteller-Präsenz am Branchenevent in Thun und an der SAS nicht als Aussteller am Autosalon Genf sein.



Matik

Von Profis, für Profis

René Wasem, Leiter Marketing & PM bei Matik AG, erläutert im Interview, welche Veränderungen und alternativen Antriebe im Nutzfahrzeugsbereich aktuell im Fokus stehen.





 

sco. Herr Wasem, im Gegensatz zu den «Schwestern» Derendinger und Technomag ist die Matik AG im Nutzfahrzeugbereich tätig. Wo liegen die wesentlichen Unterschiede?
René Wasem: Das Nutzfahrzeug ist ein Investitionsgut. Unsere Kunden leben vom oder durchs Fahrzeug. Die Branche ist noch mehr auf die Geschwindigkeit der Lieferungen sensibilisiert; ein Fahrzeug, das steht, verdient kein Geld, ja es kostet sogar. Zudem ist die Anzahl der Fahrzeuge im Markt viel kleiner und die Vielfalt der Teile sehr gross. Dies macht es zum Geschäft, in dem sehr viel Know-how und Kompetenz notwendig ist. Von Profis, für Profis.

Die Matik AG hat sich innert 50 Jahren von einem kleinen Zulieferer in Österreich zum internationalen Vollsortimentanbieter entwickelt. Wohin soll die Reise noch gehen?
Wir wollen ein führender Anbieter fürs Service- und Ersatzteilgeschäft sein. Daneben sehen wir uns auch als Dienstleister rund ums Nutzfahrzeug. Neben Serviceleistungen stehen wir dem Kunden auch mit unserem ganzen Wissen zur Verfügung.

Im PW-Bereich sprechen alle von Elektro. Bei Nutzfahrzeugen scheint der Technologiewandel noch nicht vollzogen, oder doch?
Auch unseren Bereichen ist der technologische Wandel bereits in vollem Gange. Er wird einfach nicht so wahrgenommen. Elektroantriebe sind vor allem im ganz nahen Verteiler- und Werkverkehr ein Thema. Sehr grosse Chance sehe ich wegen Ökobilanz und Effizienz bei Gasmotoren, Sie sind dann eher Lösungen für den Mittel- und Langdistanz-Verkehr. Alle Fahrzeughersteller bieten hier schon heute Lösungen an. Im Bereich Bus steht uns ebenfalls ein Technologiewechsel bevor, wobei Elektro hier viel wichtiger sein wird.

Im Forum Fribourg sind die Platzverhältnisse sehr grosszügig. Wie nutzen Sie diese?
Mehr Platz heisst auch mehr Aussteller. Neben den Lieferantenpartnern, die in die LKW- und PW-Industrie liefern, bieten wir in der vergrösserten Truckzone spezifische Stände mit Partnern aus dem Nutzfahrzeugbereich. Zusätzlich haben unseren Kunden auf dem Matik-Stand die Gelegenheit, sich zu hinzusetzen und zu verweilen. Zu guter Letzt haben wir auch in diesem Jahr wieder eine Truckbar für alle SAS-Besucher.

Welche Erfahrungen der letzten Jahre lassen Sie in Ihren Auftritt 2019 einfliessen?
Die Kunden nutzen sehr gerne den direkten Kontakt zu den Teileherstellern. Dem haben wir noch stärker versucht Rechnung zu tragen, die Breite des Angebots vergrössert und mehr Lieferanten/Partner motiviert, bei diesem wichtigen Event mit zu machen.

An der SAS werden rund 6000 bis 7000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Wie viele davon interessieren sich für das ­Angebot im Nutzfahrzeug-Bereich?
Wir rechnen mit 500 Besuchern. Da haben wir sicherlich noch Potential. Jedoch spiegelt die Grösse des Nutzfahrzeugbereiches genau diesen Umstand wieder.

Welche Schwerpunkte setzen Sie?
Wie zuletzt liegen sie auf technischen Produkten im Service- und Ersatzteilbereich sowie bei Dienstleistungen von führenden Herstellern, zudem haben wir im Werkzeug- und Garageneinrichtungensbereich sehr gute Angebote.

Die SAS ist eine Plattform, die Zulieferer direkt mit Ihren Businesskunden in Kontakt bringt. Wie wichtig ist der kommerzielle Aspekt – sprich: der an den zwei Tagen in Fribourg erwirtschaftet Umsatz – für Matik?
Der Umsatz ist sicher eine Messgrösse für eine Messe. Noch viel wichtiger sind aber Kontakte, die in einem späteren Verlauf zu Geschäften führen. Im Nutzfahrzeugbereich sprechen wir sehr schnell von sehr werthaltigen Produkten, bei denen es nicht ganz so einfach ist, an einer Messe einen direkten, «kalten» Geschäftsabschluss zu erreichen. So ist die SAS eine sehr wichtige Plattform für die nachhaltige Entwicklung.

Wird es spezielle Promotionen respektive Rabatte für bestimmte Produkte geben?
Jeder Teilehersteller, sprich auf jedem Stand, erwarten den Kunden ganz spezifische Angebote. Die Angebote sind nur auf der SAS gültig – ein Besuch lohnt sich also!

Worauf freuen Sie sich am meisten an den zwei Tagen in Fribourg?
Auf viele Kunden und interessante Gespräche. Dann auf den neuen Standort. Mit dem Forum Fribourg haben wir eine hervorragende Infrastruktur zur Verfügung, was viele Sachen sehr vielen einfacher und dadurch angenehmer für uns und die Kunden macht.

Wenige Wochen nach der SAS findet in Bern die Nutzfahrzeugmesse transport-CH statt. Wie unterscheidet sich der Matik-Auftritt in Fribourg von dem in Bern?
Synergien ergeben sich nur punktuell. Die zwei Messen sind von ganz unterschiedlichem Charakter. Transport-CH ist eine Publikumsmesse der ganzen Branche, ein richtiger Branchentreff. Neben den professionellen Unterhaltskunden besuchen diese Messe auch Mechaniker, Chauffeure und auch alle Interessierten, Familienmitglieder etc. Die SAS ist im Gegensatz dazu eine Messe für Kunden, die Matik schon kennen.

Ihre PW-Konzernschwester Derendinger bietet die Möglichkeit, Werkstatteinrich­tungen zu leasen statt zu kaufen. Ist ein solches Angebot auch von Matik geplant?
Schon heute kann der Matik-Kunde von diesem Angebot profitieren. Daneben bieten wir auch andere Finanzierungsmöglichkeiten – hier lohnt es sich, mit dem Aussendienstberater dieses Thema anzusprechen und sich über die Möglichkeiten zu informieren und die geeignete Lösung für den Kunden zu finden.



Technomag

Daten sind in Zukunft matchentscheidend

Kurt Wyssbrod, Markenchef Technomag, blickt im Interview auf 70 Jahre Technomag zurück und erklärt, welche Vorzüge der Wegzug der Swiss Automotive Show aus dem SAG-Landeslager in Niederbipp bringt.
 



 

sco. Herr Wyssbrod, Technomag feiert dieses Jahr sein 70-jähriges Bestehen. Was bedeutet dieses Jubiläum für Sie?
Kurt Wyssbrod: Erstens: Es ist für mich eine Genugtuung, in einer Unternehmung zu arbeiten, die schon so lange am Markt bestehen konnte. Zweitens: Wenn ich zurückblicke, bin ich schon stolz, was wir alles erreicht und bewegt haben. Drittens: Wenn ich nach vorne blicke, bin ich überzeugt, dass die Technomag AG auch in der Zukunft ihren Beitrag in dieser Branche leisten wird.

Wie bereiten Sie die rüstige Jubilarin auf eine sich rasant wandelnde Zukunft vor?
Wir probieren jeden Tag mit allem, was wir entscheiden, den Wandel in unserer Unternehmung und bei unseren Kunden zu praktizieren, Unnötiges wegzulassen und dadurch effizienter zu werden.

Die Swiss Automotive Show findet erstmals nicht mehr im SAG-Landeslager in Niederbipp statt, sondern im Forum Fribourg. Ich nehme an, Sie sind nicht unfroh, dass die Logistik in Niederbipp während dieser Zeit ohne Nebengeräusche weiterlaufen kann?
Sie treffen den Nagel auf den Kopf! Mit dem Ortswechsel behindern wir unsere Logistik erstmals nicht mehr während fast 14 Tagen. So gesehen wirkt sich dies «positiv» – eben nicht mehr «negativ» – auf die Kundenlieferungen aus.

Im Forum Fribourg sind die Platzverhältnisse sehr grosszügig. Wie nutzen Sie dieses Plus an Raum für Ihre Kunden?
Die Kunden werden erstmals viel Raum zum Verweilen und Ausruhen haben, da die Ausstellung doch 9000 m2 umfasst. Ansonsten sind die Plätze durch Lieferanten und Partnerbetriebe besetzt.

Welche Schwerpunkte setzen Sie an der SAS 2019?
Wir wollen dem Kunden einen Gesamtüberblick über die Branche, Technologien und Entwicklungen und unsere doch vielen Lieferanten geben. Der Kunde soll Gelegenheit haben, im gleichen Raum, mit allen Lieferanten und Partnern in Kontakt zu treten.

Wird es spezielle Promotionen respektive Rabatte für bestimmte Produkte geben?
Eine Ausstellung ohne entsprechende Angebote ist nicht denkbar. Selbstverständlich werden wir einen bunten Strauss an Angeboten bereitstellen, damit sich unser Kunde für die bevorstehende «Saison» eindecken kann.

Sie haben mit Derendinger eine ­«Schwester» und gleichzeitig Konkurrentin unter dem Dach der Swiss Automotive Group. Wie werden sich die Auftritte in Fribourg unterscheiden?
Die differenzierten Auftritte werden wie am Salon Genf nach unseren unterschiedlichen Corporate Identities gestaltet werden mit dem Unterschied, dass am Technomag-Stand unser Jubiläum ein Thema sein wird. Aber kommen Sie vorbei und schauen sich das Resultat unserer Grafiker und dem Marketing an!

Derendinger bietet Garagisten die Möglichkeit, Werkstatteinrichtungen zu leasen statt zu kaufen. Ist ein solches Angebot auch bei Technomag geplant?
Wir bieten mit unserer Vereinbarung CMS eine andere Art von Finanzierung schon lange an!

Worauf freuen Sie sich am meisten an den zwei Tagen in Freiburg?
Darauf, «alte» Bekannte aus der Branche und natürlich unsere Kunden zu treffen.

Der Kampf um die Fahrzeugdaten ist ein ständiges Thema für viele freie Garagisten. Wie sorgt Technomag dafür, dass diese Garagisten auch in Zukunft an die für Unterhalt und Reparaturen so entscheidenden Daten gelangen?
Wir haben ein ganzes Team zur Verfügung, das sich nur um das Thema «Daten» kümmert. Dies wird in Zukunft matchentscheidend sein.

Die Mobilität wandelt sich rasant. Gerade die Elektromobilität bringt auch für die Zulieferbranche grosse Veränderungen: Wie sieht es hier mit Ersatzteilen aus?
Die Elektromobilität, wenn sie denn in diesem Ausmass kommt, bringt auf der Ersatzteilseite viel weniger Potenzial mit sich. Wir haben zwar gesehen, dass «diverse Filter» für die Batteriekasten-Lüftung und Kühlung hergestellt werden, aber dies mag das bestehende Geschäft bei weitem nicht zu kompensieren.

Es gibt Hersteller, die E-Fahrzeuge verkaufen, die Batterie hingegen im Leasing abgeben. Hat Technomag hier Antworten für Garagisten, die solche Fahrzeuge wahrscheinlich bald einmal im Occasionsbestand haben werden?
Da diese Fahrzeuge noch unter «Garantie» laufen, haben wir weder Anfragen noch Angebote der Industrie – zumindest im Moment!


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