Wegweisend
Den Mechatroniker zum Helden machen
16. Januar 2024 agvs-upsa.ch – Das Werkstatt-Geschäft werde nicht so schnell wegbrechen, sagt Bosch-Experte Rupert Hoellbacher. Dennoch sei es wichtig, sich schon heute auf das Geschäft von morgen einzustellen. Sascha Rhyner
«Wir haben einen grossen Vorteil im Aftermarkt: Alles erfolgt zeitlich verzögert, denn das Neuste passiert bei den OEM und den OEM-Werkstätten», sagte Rupert Hoellbacher, Vorsitzender des Bereichsvorstands Mobility Aftermarket der Robert Bosch GmbH. Auch wenn in ferner Zukunft das Auto selbstständig in die Werkstatt fährt, wo ein Mechatroniker mit einer VR-Brille und mit Hilfe eines Humanoiden das Fahrzeug repariert, damit das Auto anschliessend wieder autonom nach Hause fährt, während der Rechnungsbetrag direkt vom Konto abgezogen wird.
Drei Trends identifizierte Hoellbacher, die thematisch den 18. «Tag der Schweizer Garagen» dominierten: Elektrifizierung, vernetzte Fahrzeuge und autonomes Fahren. Was ist aber die Rolle der Garagen in der Zukunft? «Hier will ich etwas Druck wegnehmen», so Hoellbacher. «Die Schweiz ist ein Automobilland, und der Markt wächst permanent.» Rund drei Prozent beträgt derzeit der Anteil an reinen Elektrofahrzeugen im gesamten PW-Fuhrpark in der Schweiz; noch dominieren die Hybrid-Fahrzeuge bei den Steckerfahrzeugen. «Wir freuen uns, wenn Hybrid verkauft wird, dann sind zwei Technologien drin», erklärte er mit einem Schmunzeln.
Aber die Elektromobilität wird sich durchsetzen. «Wie kann man sich darauf einstellen?», fragte Hoellbacher rhetorisch in die Runde. «Es wird Ausbildung brauchen, und es wird Raum brauchen», gab er als Antwort. Man solle heute schon mit der Investition in die Ausbildung beginnen. «OEM möchten am liebsten die ganze Batterie tauschen, aber da wird es andere Lösungen geben», zeigte sich Hoellbacher überzeugt.
Vernetzte Fahrzeuge würden enorm viele Daten in die Cloud schicken. «Das ist toll für die Hersteller, die so Daten erhalten, wie die Fahrzeuge genutzt werden», so Hoellbacher weiter. «Aber wer hat Zugang auf die Daten?» Diese Frage werde noch wichtiger werden. Denn gerade ein Geschäftsfeld wie die präventive Wartung ist davon abhängig.
In den heutigen Fahrzeugen nehmen Fahrzeugassistenzsysteme (ADAS) eine wichtige Rolle ein. «Heutige Fahrzeuge sind gespickt mit Sensorik wie Radar oder Lidar; die Kalibrierung dieser Systeme ist ein neues Geschäftsfeld», erklärte Hoellbacher. Auch hier sei wichtig, sich schon heute darauf einzustellen. Bosch wolle den «Mech» zum Helden machen. «Es braucht bessere Diagnosen und bessere Reparaturanleitungen – daran arbeiten wir», erklärte Hoellbacher.
Hoellbacher ging auch auf Veränderungen im Kundenverhalten ein. Wie spreche ich Neukunden oder jüngere Kunden an? In der digitalen Welt geht es darum, wie man schnell etwas findet respektive eben wie ein Betrieb gefunden wird. Für Hoellbacher ist wichtig: «Geben Sie den Kunden ein Erlebnis, zaubern Sie ein Lächeln und dann kommen diese wieder.» Wichtig sei auch eine Steigerung der Effizienz in der Werkstatt. «Dafür muss die Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten verbessert werden», so Hoellbacher.
«Es braucht Offenheit und Bereitschaft für Innovation, und das beginnt im Kopf», gab Hoellbacher den Garagistinnen und Garagisten mit auf den Weg. «Investieren Sie in die Ausbildung, investieren Sie in die Digitalisierung und in die Online-Präsenz. Wenn Sie nicht im Internet gefunden werden, werden Sie auch sonst nicht gefunden.»
«Wir haben einen grossen Vorteil im Aftermarkt: Alles erfolgt zeitlich verzögert, denn das Neuste passiert bei den OEM und den OEM-Werkstätten», sagte Rupert Hoellbacher, Vorsitzender des Bereichsvorstands Mobility Aftermarket der Robert Bosch GmbH. Auch wenn in ferner Zukunft das Auto selbstständig in die Werkstatt fährt, wo ein Mechatroniker mit einer VR-Brille und mit Hilfe eines Humanoiden das Fahrzeug repariert, damit das Auto anschliessend wieder autonom nach Hause fährt, während der Rechnungsbetrag direkt vom Konto abgezogen wird.
Drei Trends identifizierte Hoellbacher, die thematisch den 18. «Tag der Schweizer Garagen» dominierten: Elektrifizierung, vernetzte Fahrzeuge und autonomes Fahren. Was ist aber die Rolle der Garagen in der Zukunft? «Hier will ich etwas Druck wegnehmen», so Hoellbacher. «Die Schweiz ist ein Automobilland, und der Markt wächst permanent.» Rund drei Prozent beträgt derzeit der Anteil an reinen Elektrofahrzeugen im gesamten PW-Fuhrpark in der Schweiz; noch dominieren die Hybrid-Fahrzeuge bei den Steckerfahrzeugen. «Wir freuen uns, wenn Hybrid verkauft wird, dann sind zwei Technologien drin», erklärte er mit einem Schmunzeln.
Aber die Elektromobilität wird sich durchsetzen. «Wie kann man sich darauf einstellen?», fragte Hoellbacher rhetorisch in die Runde. «Es wird Ausbildung brauchen, und es wird Raum brauchen», gab er als Antwort. Man solle heute schon mit der Investition in die Ausbildung beginnen. «OEM möchten am liebsten die ganze Batterie tauschen, aber da wird es andere Lösungen geben», zeigte sich Hoellbacher überzeugt.
Vernetzte Fahrzeuge würden enorm viele Daten in die Cloud schicken. «Das ist toll für die Hersteller, die so Daten erhalten, wie die Fahrzeuge genutzt werden», so Hoellbacher weiter. «Aber wer hat Zugang auf die Daten?» Diese Frage werde noch wichtiger werden. Denn gerade ein Geschäftsfeld wie die präventive Wartung ist davon abhängig.
In den heutigen Fahrzeugen nehmen Fahrzeugassistenzsysteme (ADAS) eine wichtige Rolle ein. «Heutige Fahrzeuge sind gespickt mit Sensorik wie Radar oder Lidar; die Kalibrierung dieser Systeme ist ein neues Geschäftsfeld», erklärte Hoellbacher. Auch hier sei wichtig, sich schon heute darauf einzustellen. Bosch wolle den «Mech» zum Helden machen. «Es braucht bessere Diagnosen und bessere Reparaturanleitungen – daran arbeiten wir», erklärte Hoellbacher.
Hoellbacher ging auch auf Veränderungen im Kundenverhalten ein. Wie spreche ich Neukunden oder jüngere Kunden an? In der digitalen Welt geht es darum, wie man schnell etwas findet respektive eben wie ein Betrieb gefunden wird. Für Hoellbacher ist wichtig: «Geben Sie den Kunden ein Erlebnis, zaubern Sie ein Lächeln und dann kommen diese wieder.» Wichtig sei auch eine Steigerung der Effizienz in der Werkstatt. «Dafür muss die Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten verbessert werden», so Hoellbacher.
«Es braucht Offenheit und Bereitschaft für Innovation, und das beginnt im Kopf», gab Hoellbacher den Garagistinnen und Garagisten mit auf den Weg. «Investieren Sie in die Ausbildung, investieren Sie in die Digitalisierung und in die Online-Präsenz. Wenn Sie nicht im Internet gefunden werden, werden Sie auch sonst nicht gefunden.»
Die ausführliche Berichterstattung zum «Tag der Schweizer Garagisten 2024» lesen Sie im AUTOINSIDE 2/2024.
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