«Das grünste E-Auto wird ein BMW sein»

Boxenstopp mit Oliver Zipse

«Das grünste E-Auto wird ein BMW sein»

19. Mai 2021 agvs-upsa.ch – Spannende Persönlichkeiten aus der Autobranche berichten über Aktualität und Strategien. Heute Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender BMW AG.

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Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender BMW AG. Foto: BMW

mig. Herr Zipse, wie gelingt einem Autohersteller wie BMW nachhaltiges Wachstum? 
Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender BMW AG:
Wachstum bleibt die stärkste Währung unserer Branche. Noch vor Ende des Jahrzehnts wollen wir den Meilenstein von drei Millionen ausgelieferten Fahrzeugen pro Jahr erreichen. Was die BMW Group betrifft, so wachsen wir profitabel und nachhaltig. Nachhaltigkeit ist die neue Sprache, die die Welt verbindet. Die drei grossen Weltmärkte Europa, USA und China, aber auch andere Industrienationen haben sich ehrgeizige Ziele auf dem Weg zur Klimaneutralität gesetzt. Der nächste grosse, verbindliche Meilenstein stellt das Jahr 2030 dar. 

Wie bereitet sich BMW darauf vor? 
Wir haben unser Unternehmen ganz auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Bis 2030 wollen wir unseren tatsächlichen CO2-Fussabdruck pro Fahrzeug gegenüber 2019 um mindestens ein Drittel reduzieren – nachprüfbar und transparent, überall auf der Welt. Ein Unternehmen wird nicht dadurch nachhaltig, dass es einen Schalter umlegt oder Zertifikate kauft. Deshalb haben wir uns der «Science Based Targets Initiative» angeschlossen. Wir denken über die Thematik in einer Art und Weise nach, die weit über Emissionen hinausgeht. Der Energie- und Ressourcenverbrauch wird das nächste, viel grössere Thema sein. Rohstoffe werden immer teurer, Wasser und viele Bodenschätze sind knappe und wertvolle Güter. Deshalb ist es so wichtig, in Kreislaufmodellen zu denken und unseren Materialeinsatz von vornherein zu reduzieren.

Wie sehen Ihre Bemühungen konkret aus? 
Um dies zu erreichen, setzen wir auf Partnerschaften in unserer Branche, mit NGOs sowie politischen Institutionen. Mit Unterstützung des strategischen EU-Programms IPCEI. Steht für Important Projects of Common European Interest, ist BMW zum Beispiel an einem Projekt beteiligt, das die Batterietechnologie voranbringt. Wir forschen an einer neuen Generation nachhaltiger Batterien, die für den Einsatz in einem Kreislaufmodell optimiert sind – für die Nutzung im Fahrzeug, dann für die stationäre Energiespeicherung und schliesslich für die effiziente Demontage und Wiederverwendung der Materialien. Und mit dem amerikanischen Unternehmen Livent haben wir mehrjährige Lieferverträge für nachhaltiges Lithium aus Südamerika abgeschlossen. Livent verwendet ein spezielles Verfahren, das die Auswirkungen des Lithiumabbaus auf das umliegende Ökosystem minimiert. Unsere Ambition ist klar: Das grünste E-Auto wird ein BMW sein.

Wie weit ist BMW mit der Elektrifizierung seiner Marken? 
Wir erhöhen noch einmal das Tempo unserer Elektromobilitätsoffensive und wollen in diesem Jahr mehr als 100'000 vollelektrische Fahrzeuge an Kunden ausliefern. Bis 2023 werden wir in allen wichtigen Segmenten – von der Kompakt- bis zur Oberklasse – mindestens ein vollelektrisches Modell auf der Strasse haben. Bis 2030 wird mindestens die Hälfte unseres weltweiten Absatzes auf vollelektrische Fahrzeuge entfallen. Um dies zu erreichen, elektrifizieren wir alle unsere Marken. Vom Mini kommt das letzte Modell mit Verbrennungsmotor beispielsweise im Jahr 2025 auf den Markt.
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