Interview mit Ernst «Aschi» Wyrsch
«Die Schweizer Garagisten sind Weltmeister»
18. November 2016 agvs-upsa.ch – Als Davoser Hotelier bewegte sich Ernst «Aschi» Wyrsch während dem World Economic Forum WEF auf Augenhöhe mit den Reichen, Wichtigen und Prominenten. Am «Tag der Schweizer Garagisten» erzählt der erfolgreiche Geschäftsmann, wie Garagisten und Hoteliers voneinander lernen können.
Ernst Wyrsch (rechts) im Gespräch mit Redaktor Sascha Rhyner.
Herr Wyrsch, weshalb soll ein Garagist am «Tag der Schweizer Garagisten» vom 17. Januar 2017 teilnehmen?
Ernst «Aschi» Wyrsch: Wir leben in einer Zeit der schnellen Veränderungen, deren Tempo das Individuum überfordert. Man kann nun den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass es vorbeigeht. Man kann flüchten. Oder man kann sich dem Kampf stellen. Es ist aber eine Illusion, sich alleine in diesen Kampf zu begeben. Deshalb sollte der Garagist – egal, wie gross sein Betrieb ist – solche Veranstaltungen besuchen. Die Garagisten der Zukunft brauchen eine Plattform, wo sie sich austauschen können. So entstehen neue, bessere Ideen. Wer diesen Weg nicht geht, läuft Gefahr, in kürzester Zeit vom Fenster weg zu sein. Die Digitalisierung fordert von Unternehmern, dass sie unglaublich beweglich sein müssen. Dabei helfen Tagungen wie der «Tag der Schweizer Garagisten».
Sie haben sich vor allem als erfolgreicher Hotelier einen Namen gemacht. Was können die Garagisten am 17. Januar von Ihnen lernen?
Es gibt viel mehr Parallelen zwischen einem Hotelier und einem Garagisten, als Sie vermuten. Die Aufgaben sind ganz ähnlich; beide müssen eine Kundennähe schaffen. Den höheren Preis in der Schweiz können wir nur rechtfertigen, wenn wir eine höhere Qualität anbieten können – auch in der zwischenmenschlichen Beziehung. Für Garagist und Hotelier ist es wichtig, ein sehr enges Verhältnis zu den Kunden zu haben.
Beim Garagisten sind Sie Kunde. Was erwarten Sie von Ihrem Garagisten?
Die Verlässlichkeit von Aussagen hat in der Schweiz einen sehr hohen Stellenwert. Wenn der Garagist einen Termin angibt und ihn nicht einhalten kann, muss er sofort ein Signal aussenden. Die Ansprüche sind sehr hoch, aber es ist auch eine Chance für den Garagisten. Aus meiner Sicht sind die Schweizer Garagisten Weltmeister, weil hier im Vergleich mit dem Ausland die Verlässlichkeit einen höheren Wert hat. Grosses Potenzial sehe ich indes im Verblüffungselement – oder anders formuliert: Wie kann ich aus einem zufriedenen Kunden einen sehr zufriedenen Kunden machen? Denn nur auf sehr zufriedene Kunden ist Verlass. Das ist Begeisterungsbusiness. Wenn die Wahrnehmung gleich hoch ist wie die Erwartung, ist der Kunde zufrieden. Wenn die Wahrnehmung aber höher ist als die Erwartung, ist er sehr zufrieden und wird mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder kommen. Deshalb muss der erfolgreiche Garagist der Zukunft die Frage stellen, wie er eine höhere Wahrnehmung erzeugt, als die Erwartung war.
Die Aufgabe für den Garagisten wurde mit der Digitalisierung sicherlich nicht leichter…
Ach wissen Sie, für rund 95 Prozent der Bevölkerung bedeutet die Digitalisierung eine Überforderung. Der Grund ist, dass niemand den übernächsten Schritt kennt – auch jene nicht, die sich intensiv mit Digitalisierung beschäftigen. Das liegt uns Schweizern, gerade jenen der Baby-Boomer-Generation, nicht. Wir haben lieber Fünf- oder gar Zehn-Jahres-Pläne. Das ist die Überforderung: Digitalisierung lässt keine langfristige Planung zu.
Aber Digitalisierung kann auch eine Chance sein, weil sich neue Möglichkeiten eröffnen. Zum Beispiel im Selbstmarketing und dank Social Media.
Das ist zwingend. Aber gerade Social Media muss nicht der Chef bewirtschaften. Dieses Projekt soll er zum Beispiel den Lernenden anvertrauen. Das Denken soll aus jener Sicht kommen, die mit diesen Medien gross geworden sind. Aus meiner Sicht sollen die Garagisten dafür Erfahrungsaustauschgruppen bilden – in der Region oder in Gruppen mit ähnlichen Herausforderungen. In diesen Gruppen sollten auch möglichst die Mitarbeitenden involviert sein. Sie bringen neue und wertvolle Blickwinkel ein.
Heisst das in der Konsequenz, dass die Garage A mit der Garage B im gleichen Dorf zusammenarbeitet?
Das ist eine gute Frage. Der Garagist muss sich tatsächlich fragen, wer denn überhaupt sein Konkurrent ist. Ist es der Garagist auf der anderen Strassenseite mit der anderen Marke oder ist der Konkurrent im Ausland, ist es das Internet oder der Direktverkauf? Kurzfristig gedacht, ist es immer der Garagist auf der anderen Strassenseite. Vielleicht sollten sich die beiden aber auch sagen, dass sie zusammenarbeiten sollten und so voneinander profitieren könnten. Zum Beispiel, wie ich vorher ausgeführt habe, im Bereich der Digitalisierung.
Am «Tag der Schweizer Garagisten» dürfen die Teilnehmenden Sie in Fleisch und Blut erleben und werden auch Ihr Herzblut spüren, mit dem Sie Ihre Referate halten. Was heisst denn für Sie «Herzblut»?
Herzblut heisst nicht extrovertiert. Auch introvertierte oder analytische Menschen können sehr viel Herzblut entwickeln. Als Führungskraft muss ich herausfinden, an welchen Themen diese Mitarbeitenden gerne arbeiten. Wenn sie etwas machen dürfen, in dem sie besser sind als andere, arbeiten sie mit mehr Lust und entwickeln intrinsische Motivation. Oder eben: Sie sind mit Herzblut bei der Sache.
Sie werden über erfolgreiche Kundenbeziehungen und Mitarbeiterführung sprechen. Ihr Buch «Herzblut» trägt den Untertitel «Vom Gastgeber zum Glücksbringer» - dürfen die Zuhörenden auch eine Portion Glück mit nach Hause nehmen?
(lacht) Es gibt an diesem Tag ja einige Referate und Impulse. Mein Ziel ist es, dass am Abend 50 Prozent der Teilnehmenden vor dem Einschlafen an meinen Vortrag denken. Dann habe ich zum Nachdenken angeregt und vielleicht einen wertvollen Perspektivwechsel angestossen. Ich werde einige interessante, praktische Modelle aufzeigen.
«Tag der Schweizer Garagisten» am 17. Januar 2017 in Bern. Jetzt anmelden!
Ernst Wyrsch (rechts) im Gespräch mit Redaktor Sascha Rhyner.
Herr Wyrsch, weshalb soll ein Garagist am «Tag der Schweizer Garagisten» vom 17. Januar 2017 teilnehmen?
Ernst «Aschi» Wyrsch: Wir leben in einer Zeit der schnellen Veränderungen, deren Tempo das Individuum überfordert. Man kann nun den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass es vorbeigeht. Man kann flüchten. Oder man kann sich dem Kampf stellen. Es ist aber eine Illusion, sich alleine in diesen Kampf zu begeben. Deshalb sollte der Garagist – egal, wie gross sein Betrieb ist – solche Veranstaltungen besuchen. Die Garagisten der Zukunft brauchen eine Plattform, wo sie sich austauschen können. So entstehen neue, bessere Ideen. Wer diesen Weg nicht geht, läuft Gefahr, in kürzester Zeit vom Fenster weg zu sein. Die Digitalisierung fordert von Unternehmern, dass sie unglaublich beweglich sein müssen. Dabei helfen Tagungen wie der «Tag der Schweizer Garagisten».
Sie haben sich vor allem als erfolgreicher Hotelier einen Namen gemacht. Was können die Garagisten am 17. Januar von Ihnen lernen?
Es gibt viel mehr Parallelen zwischen einem Hotelier und einem Garagisten, als Sie vermuten. Die Aufgaben sind ganz ähnlich; beide müssen eine Kundennähe schaffen. Den höheren Preis in der Schweiz können wir nur rechtfertigen, wenn wir eine höhere Qualität anbieten können – auch in der zwischenmenschlichen Beziehung. Für Garagist und Hotelier ist es wichtig, ein sehr enges Verhältnis zu den Kunden zu haben.
Beim Garagisten sind Sie Kunde. Was erwarten Sie von Ihrem Garagisten?
Die Verlässlichkeit von Aussagen hat in der Schweiz einen sehr hohen Stellenwert. Wenn der Garagist einen Termin angibt und ihn nicht einhalten kann, muss er sofort ein Signal aussenden. Die Ansprüche sind sehr hoch, aber es ist auch eine Chance für den Garagisten. Aus meiner Sicht sind die Schweizer Garagisten Weltmeister, weil hier im Vergleich mit dem Ausland die Verlässlichkeit einen höheren Wert hat. Grosses Potenzial sehe ich indes im Verblüffungselement – oder anders formuliert: Wie kann ich aus einem zufriedenen Kunden einen sehr zufriedenen Kunden machen? Denn nur auf sehr zufriedene Kunden ist Verlass. Das ist Begeisterungsbusiness. Wenn die Wahrnehmung gleich hoch ist wie die Erwartung, ist der Kunde zufrieden. Wenn die Wahrnehmung aber höher ist als die Erwartung, ist er sehr zufrieden und wird mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder kommen. Deshalb muss der erfolgreiche Garagist der Zukunft die Frage stellen, wie er eine höhere Wahrnehmung erzeugt, als die Erwartung war.
Die Aufgabe für den Garagisten wurde mit der Digitalisierung sicherlich nicht leichter…
Ach wissen Sie, für rund 95 Prozent der Bevölkerung bedeutet die Digitalisierung eine Überforderung. Der Grund ist, dass niemand den übernächsten Schritt kennt – auch jene nicht, die sich intensiv mit Digitalisierung beschäftigen. Das liegt uns Schweizern, gerade jenen der Baby-Boomer-Generation, nicht. Wir haben lieber Fünf- oder gar Zehn-Jahres-Pläne. Das ist die Überforderung: Digitalisierung lässt keine langfristige Planung zu.
Aber Digitalisierung kann auch eine Chance sein, weil sich neue Möglichkeiten eröffnen. Zum Beispiel im Selbstmarketing und dank Social Media.
Das ist zwingend. Aber gerade Social Media muss nicht der Chef bewirtschaften. Dieses Projekt soll er zum Beispiel den Lernenden anvertrauen. Das Denken soll aus jener Sicht kommen, die mit diesen Medien gross geworden sind. Aus meiner Sicht sollen die Garagisten dafür Erfahrungsaustauschgruppen bilden – in der Region oder in Gruppen mit ähnlichen Herausforderungen. In diesen Gruppen sollten auch möglichst die Mitarbeitenden involviert sein. Sie bringen neue und wertvolle Blickwinkel ein.
Heisst das in der Konsequenz, dass die Garage A mit der Garage B im gleichen Dorf zusammenarbeitet?
Das ist eine gute Frage. Der Garagist muss sich tatsächlich fragen, wer denn überhaupt sein Konkurrent ist. Ist es der Garagist auf der anderen Strassenseite mit der anderen Marke oder ist der Konkurrent im Ausland, ist es das Internet oder der Direktverkauf? Kurzfristig gedacht, ist es immer der Garagist auf der anderen Strassenseite. Vielleicht sollten sich die beiden aber auch sagen, dass sie zusammenarbeiten sollten und so voneinander profitieren könnten. Zum Beispiel, wie ich vorher ausgeführt habe, im Bereich der Digitalisierung.
Am «Tag der Schweizer Garagisten» dürfen die Teilnehmenden Sie in Fleisch und Blut erleben und werden auch Ihr Herzblut spüren, mit dem Sie Ihre Referate halten. Was heisst denn für Sie «Herzblut»?
Herzblut heisst nicht extrovertiert. Auch introvertierte oder analytische Menschen können sehr viel Herzblut entwickeln. Als Führungskraft muss ich herausfinden, an welchen Themen diese Mitarbeitenden gerne arbeiten. Wenn sie etwas machen dürfen, in dem sie besser sind als andere, arbeiten sie mit mehr Lust und entwickeln intrinsische Motivation. Oder eben: Sie sind mit Herzblut bei der Sache.
Sie werden über erfolgreiche Kundenbeziehungen und Mitarbeiterführung sprechen. Ihr Buch «Herzblut» trägt den Untertitel «Vom Gastgeber zum Glücksbringer» - dürfen die Zuhörenden auch eine Portion Glück mit nach Hause nehmen?
(lacht) Es gibt an diesem Tag ja einige Referate und Impulse. Mein Ziel ist es, dass am Abend 50 Prozent der Teilnehmenden vor dem Einschlafen an meinen Vortrag denken. Dann habe ich zum Nachdenken angeregt und vielleicht einen wertvollen Perspektivwechsel angestossen. Ich werde einige interessante, praktische Modelle aufzeigen.
«Tag der Schweizer Garagisten» am 17. Januar 2017 in Bern. Jetzt anmelden!