Totalrevision der Prüfungsordnung
Der Fahrzeugrestaurator wird verjüngt
14. März 2025 agvs-upsa.ch – Die bestehende Prüfungsordnung zur Berufsprüfung für Fahrzeugrestauratorinnen und -restauratoren konzentrierte sich bis anhin auf Handlungskompetenzen an Oldtimer der älteren Generation (1945 bis 1975). Das soll sich bald ändern. Christoph Künzi

Nichts mit modernem Diagnosegerät: Bei Arbeiten am VW Golf II kommt der Messwagen V.A.G. zum Einsatz. Fotos: AGVS-Medien
Seit der Erarbeitung der aktuellen Prüfungsordnung für Fahrzeugrestauratorinnen und -restauratoren ist die Nachfrage in der Branche und von Fahrzeughaltern – diese gehören meistens den Generationen X und Y an – nach Spezialisten mit Handlungskompetenzen für Arbeiten an sogenannten Youngtimern unerwartet stark gestiegen. Per Definition ist die Bezeichnung Youngtimer für die damit gemeinten Fahrzeuge allerdings nicht korrekt, deren Jahrgänge sind teils längst ebenfalls zu Oldtimern herangewachsen. Man bedenke: Ein Auto mit Erstinverkehrssetzung 1995 mutiert dieses Jahr zum Oldtimer! Deshalb sprechen wir bei dieser Gruppe von «Oldtimer- Fahrzeugen der jüngeren Generation».
Andere Handlungskompetenzen nötig
Die erforderlichen Handlungskompetenzen für Arbeiten an jüngeren Oldtimern unterscheiden sich zum einen deutlich zu denen der älteren Generation, zum anderen auch zu denen der heutigen Fahrzeuge. Die jüngere Oldtimer-Generation ist bereits mit Elektronik für Motor, Trieb- und Fahrwerk, aber vor allem auch für Komfortfunktionen ausgestattet, jedoch mit gegenüber aktuellen Fahrzeugen bescheideneren Eigendiagnosen, beschränkter Literatur sowie analogeren Mess- und Diagnosegeräten. Das stellt ganz spezifische Fähigkeiten an unsere Fachkräfte in den Werkstätten. Der Spezialist muss über ein hohes Verständnis für die damaligen Diagnosemöglichkeiten mit der dahinterstehenden Philosophie verfügen. Wichtig ist ebenfalls, dass er in der Lage ist, modernes Messequipment für die Technik der 1980erund 90er-Jahre zielführend einzusetzen.

Bei der Fehlersuche am Mercedes 190 E 2.3-16 wird mit Buchsenkasten und Messtechnik gearbeitet.
Künftig zwei Fachrichtungen
Die Ergänzung mit den Handlungskompetenzen für die «jüngere Automobiltechnik» erfordert, dass aus der bestehenden Fachrichtung «Automobiltechnik» künftig zwei Fachrichtungen entstehen: die neue Fachrichtung «jüngere Automobiltechnik» und die bestehende Fachrichtung «ältere Automobiltechnik ». Die IgF-Trägerschaft hat daher beschlossen, die neue Prüfungsordnung mit dieser weiteren Fachrichtung zu ergänzen. Bereits hat eine Projektgruppe, bestehend aus Mitgliedern aus Bildung, Gewerbe (Youngtimer- Spezialisten) und den diversen Trägerschaften der Interessengemeinschaft Fahrzeugrestaurator IgF seine Arbeit aufgenommen und in verschiedenen Sitzungen die Inhalte der neuen Fachrichtung definiert. Wenn alles rund läuft, sollte die neue Prüfungsordnung im Sommer 2026 in die Vernehmlassung gehen und im darauffolgenden Herbst die erste Klasse mit neuer Fachrichtung ihre Ausbildung starten können.

Nichts mit modernem Diagnosegerät: Bei Arbeiten am VW Golf II kommt der Messwagen V.A.G. zum Einsatz. Fotos: AGVS-Medien
Seit der Erarbeitung der aktuellen Prüfungsordnung für Fahrzeugrestauratorinnen und -restauratoren ist die Nachfrage in der Branche und von Fahrzeughaltern – diese gehören meistens den Generationen X und Y an – nach Spezialisten mit Handlungskompetenzen für Arbeiten an sogenannten Youngtimern unerwartet stark gestiegen. Per Definition ist die Bezeichnung Youngtimer für die damit gemeinten Fahrzeuge allerdings nicht korrekt, deren Jahrgänge sind teils längst ebenfalls zu Oldtimern herangewachsen. Man bedenke: Ein Auto mit Erstinverkehrssetzung 1995 mutiert dieses Jahr zum Oldtimer! Deshalb sprechen wir bei dieser Gruppe von «Oldtimer- Fahrzeugen der jüngeren Generation».
Andere Handlungskompetenzen nötig
Die erforderlichen Handlungskompetenzen für Arbeiten an jüngeren Oldtimern unterscheiden sich zum einen deutlich zu denen der älteren Generation, zum anderen auch zu denen der heutigen Fahrzeuge. Die jüngere Oldtimer-Generation ist bereits mit Elektronik für Motor, Trieb- und Fahrwerk, aber vor allem auch für Komfortfunktionen ausgestattet, jedoch mit gegenüber aktuellen Fahrzeugen bescheideneren Eigendiagnosen, beschränkter Literatur sowie analogeren Mess- und Diagnosegeräten. Das stellt ganz spezifische Fähigkeiten an unsere Fachkräfte in den Werkstätten. Der Spezialist muss über ein hohes Verständnis für die damaligen Diagnosemöglichkeiten mit der dahinterstehenden Philosophie verfügen. Wichtig ist ebenfalls, dass er in der Lage ist, modernes Messequipment für die Technik der 1980erund 90er-Jahre zielführend einzusetzen.

Bei der Fehlersuche am Mercedes 190 E 2.3-16 wird mit Buchsenkasten und Messtechnik gearbeitet.
Künftig zwei Fachrichtungen
Die Ergänzung mit den Handlungskompetenzen für die «jüngere Automobiltechnik» erfordert, dass aus der bestehenden Fachrichtung «Automobiltechnik» künftig zwei Fachrichtungen entstehen: die neue Fachrichtung «jüngere Automobiltechnik» und die bestehende Fachrichtung «ältere Automobiltechnik ». Die IgF-Trägerschaft hat daher beschlossen, die neue Prüfungsordnung mit dieser weiteren Fachrichtung zu ergänzen. Bereits hat eine Projektgruppe, bestehend aus Mitgliedern aus Bildung, Gewerbe (Youngtimer- Spezialisten) und den diversen Trägerschaften der Interessengemeinschaft Fahrzeugrestaurator IgF seine Arbeit aufgenommen und in verschiedenen Sitzungen die Inhalte der neuen Fachrichtung definiert. Wenn alles rund läuft, sollte die neue Prüfungsordnung im Sommer 2026 in die Vernehmlassung gehen und im darauffolgenden Herbst die erste Klasse mit neuer Fachrichtung ihre Ausbildung starten können.
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