Felgenreparaturen bei Wheelnews
«Glänzt am Schluss besser als neu!»
14. März 2024 agvs-upsa.ch – Eine Felgenreparatur nach OEM-Herstellerstandard ist aufwendig. Wheelnews erlaubt es Garagen, Reparaturbetrieben und Reifenhäusern diesen Service anzubieten und ermöglicht damit ein attraktives Zusatzgeschäft. Wir haben uns erklären lassen, wie das funktioniert. Jürg A. Stettler
Edmond Borner, Chief Operation Officer bei Cotra, mit einer bei Wheelnews frisch reparierten, perfekt glänzenden Felge. Fotos: AGVS-Medien
Unscheinbar im Industriegebiet von Buchs AG steht eines der modernsten Felgenreparatur-Zentren Europas. Denn seit 2021 ist in einem Teil der grossen Hallen der Cartec Carrosserie-Technik AG, den Spezialisten für Carrosserie und Lackschäden in der Region, auch Wheelnews untergebracht. Janick Däster steht am Wareneingang vor einem Stapel Kartonschachteln: Er öffnet eine wiederverwertbare Schachtel, entnimmt eine Felge und wirft einen prüfenden Blick darauf. Da war das Trottoir wieder einmal stärker, der Rand der Alufelge sieht übel aus. Däster überprüft den Rundlauf und die Beschädigung an sich; denn nur bis zu mittelgrosser Beschädigung und bei keinem zu heftigen Schlag darf repariert werden. «Der Radnabenbereich und am Grundmetall darf in der Schweiz nicht repariert werden, und es dürfen nur Lack- und Kratzschäden von maximal einem Millimeter ausgebessert werden», verrät Edmond Borner, Chief Operation Officer bei Cotra. «Wir haben mit der hochmodernen Anlage hier die Kapazität, mehrere 10’000 Felgen pro Jahr zu reparieren. In den letzten Jahren sind wir jeweils zweistellig gewachsen und haben nun etwa ein Drittel der Auslastung erreicht.»
Reparatur und CNC-Messdaten erfassen
Bearbeitet werden bei Wheelnews Leichtmetallfelgen, auch mehrteilige oder glanzgedrehte, und alle logischerweise nach OEM-Herstellerstandard. Auch Neu- und Umlackierungen, Individualisierungen und Sonderbeschichtungen oder Keramikversiegelungen werden angeboten. «In einem ersten Schritt wird jeder Felge ein QR-Code eingeprägt. Das erlaubt die Nachverfolgung, und so sehen wir auch gleich, ob von uns schon daran gearbeitet und was gemacht wurde», erläutert Borner. Reparatur- und CNC-Messdaten werden sauber erfasst und im System hinterlegt. «Die Felge erhält eine Laufkarte, auf der die nötigen Arbeitsprozesse aufgeführt sind, und sie kann weiter in die Verarbeitung. Die einzelnen Arbeitsschritte werden im System erfasst und dokumentiert, das garantiert Qualität und Transparenz gegenüber den Kunden», ergänzt er.
Die Anlage hat eine Kapazität von mehreren 10’000 Felgen pro Jahr. Hier wird von einem Roboter für den besseren Langzeitschutz gerade die Acrylpulver-Beschichtung aufgetragen.
Von der Annahme geht es weiter in den «Wellnessbereich». Hier werden die Felgen gereinigt, Gegengewichte oder auch kleine Herstellerembleme entfernt und anschliessend wird für die Farbhaftung vorbereitet. Im Schleifkörnerbad wird der Lack ganz leicht angeraut. «Hier werden auch Fette, Öl und Silikonreste entfernt, so dass wir eine saubere Grundlage für die Weiterverarbeitung haben», erläutert Borner. «Grobe Schäden schleifen wir von Hand nach. Auffüllen oder Aufschweissen machen wir nicht, das ist aus Qualitäts- und Sicherheitsgründen nicht erlaubt», so der Experte. Wir schlendern vorbei am Schleifbad mit weissem Granulat, in dem eine Felge hochglanzpoliert wird. «Das dauert acht bis 24 Stunden, und die Felge glänzt besser als neu.»
Hochpräzise Bearbeitungsmaschinen
Im nächsten Bereich von Wheelnews stehen riesige CNC-Dreh/Fräsmaschinen. «Die sind zwar etwas überdimensioniert und ursprünglich sogar für den Medizinalbereich gedacht, aber sie garantieren höchste Präzision und Stabilität», erläutert Borner, während im Inneren der Maschine gerade eine hauchdünne Aluschicht wie Weihnachtslametta von einer Felge abgedreht wird. Dank OEM-Standards weiß man bei Wheelnews, welche Drehzyklen und Einstellungen dazu vonnöten sind. «Wir kriegen laufend Updates von den Felgenherstellern», ergänzt er und schreitet zum Herzstück des Betriebs: Hier steht die halbautomatisierte Anlage, auf der links zwar noch von Hand die Farben aufgetragen werden, aber rechts die Versiegelung schon vollautomatisiert erfolgt.
Im speziellen Schleifkörnerbad wird der Lack der Felge ganz leicht angeraut.
«Wir lackieren hier immer die ganze Felge, und dies mit den gleichen Produkten wie die OEM. Damit und dank unserer zertifizierten Prozesse sind die Felgen neuer als neu», betont er, während einer der neun Mitarbeitenden den in der Lackierkabine an einer filigranen Bi-Color-Leichtmetallfelge arbeitet. Rechts auf der millionenteuren Anlage werden derweil aufbereitete und lackierte Felgen im Minutentakt von Robotern sorgfältig aufs Band gelegt. Sie laufen im vollautomatisierten Teil des Felgencenters zur robotisierten Acrylpulver-Beschichtung für besseren Langzeitschutz, dann verschwinden sie im grossen Ofen dahinter.
Mit Qualitäts- und Sicherheitszertifikat
«Der Vorteil: Den automatisierten Bereich können wir über Nacht weiterlaufen lassen und am Morgen einfach die fertigen Felgen vom Band nehmen.» Bevor diese samt Lieferschein in den Kartons zurück zum Kunden gehen, werden sie selbstverständlich nochmals geprüft und aufpoliert sowie auf Wunsch weitere Nacharbeiten vorgenommen. Zudem erhalten alle Felgen noch einen Qualitäts- und Sicherheitszertifikats-Aufkleber von Wheelnews. Dieser macht optisch deutlich, dass die Felge streng nach zertifizierten Prozessen repariert wurde und die Sicherheit weiterhin garantiert ist.
Von der Hightech-Anlage und dem grossen Know-how im Felgenreparaturbereich von Wheelnews kann auch jeder AGVS-Garagist profitieren: Wheelnews bietet Felgenreparatur als Branchenlösung an und ermöglicht jeglichen Betrieben, an diesem Zusatzgeschäft teilzuhaben. «Über unser B2B-Portal kann man eine Felgenreparatur anmelden, und innerhalb von drei bis fünf Arbeitstagen werden die fertigen Felgen repariert und dem Kunden zurückgeliefert», erläutert Edmond Borner. Und auf welchen Felgen ist der COO von Cotra unterwegs? Borner lacht und sagt: «Auf ganz normalen Felgen. Aber was sicher ist: Wenn ich den Wagen verkaufe, lasse ich die bei Wheelnews aufbereiten. Das hole ich durch die Wertsteigerung mehrfach wieder rein.»
Edmond Borner, Chief Operation Officer bei Cotra, mit einer bei Wheelnews frisch reparierten, perfekt glänzenden Felge. Fotos: AGVS-Medien
Unscheinbar im Industriegebiet von Buchs AG steht eines der modernsten Felgenreparatur-Zentren Europas. Denn seit 2021 ist in einem Teil der grossen Hallen der Cartec Carrosserie-Technik AG, den Spezialisten für Carrosserie und Lackschäden in der Region, auch Wheelnews untergebracht. Janick Däster steht am Wareneingang vor einem Stapel Kartonschachteln: Er öffnet eine wiederverwertbare Schachtel, entnimmt eine Felge und wirft einen prüfenden Blick darauf. Da war das Trottoir wieder einmal stärker, der Rand der Alufelge sieht übel aus. Däster überprüft den Rundlauf und die Beschädigung an sich; denn nur bis zu mittelgrosser Beschädigung und bei keinem zu heftigen Schlag darf repariert werden. «Der Radnabenbereich und am Grundmetall darf in der Schweiz nicht repariert werden, und es dürfen nur Lack- und Kratzschäden von maximal einem Millimeter ausgebessert werden», verrät Edmond Borner, Chief Operation Officer bei Cotra. «Wir haben mit der hochmodernen Anlage hier die Kapazität, mehrere 10’000 Felgen pro Jahr zu reparieren. In den letzten Jahren sind wir jeweils zweistellig gewachsen und haben nun etwa ein Drittel der Auslastung erreicht.»
Reparatur und CNC-Messdaten erfassen
Bearbeitet werden bei Wheelnews Leichtmetallfelgen, auch mehrteilige oder glanzgedrehte, und alle logischerweise nach OEM-Herstellerstandard. Auch Neu- und Umlackierungen, Individualisierungen und Sonderbeschichtungen oder Keramikversiegelungen werden angeboten. «In einem ersten Schritt wird jeder Felge ein QR-Code eingeprägt. Das erlaubt die Nachverfolgung, und so sehen wir auch gleich, ob von uns schon daran gearbeitet und was gemacht wurde», erläutert Borner. Reparatur- und CNC-Messdaten werden sauber erfasst und im System hinterlegt. «Die Felge erhält eine Laufkarte, auf der die nötigen Arbeitsprozesse aufgeführt sind, und sie kann weiter in die Verarbeitung. Die einzelnen Arbeitsschritte werden im System erfasst und dokumentiert, das garantiert Qualität und Transparenz gegenüber den Kunden», ergänzt er.
Die Anlage hat eine Kapazität von mehreren 10’000 Felgen pro Jahr. Hier wird von einem Roboter für den besseren Langzeitschutz gerade die Acrylpulver-Beschichtung aufgetragen.
Von der Annahme geht es weiter in den «Wellnessbereich». Hier werden die Felgen gereinigt, Gegengewichte oder auch kleine Herstellerembleme entfernt und anschliessend wird für die Farbhaftung vorbereitet. Im Schleifkörnerbad wird der Lack ganz leicht angeraut. «Hier werden auch Fette, Öl und Silikonreste entfernt, so dass wir eine saubere Grundlage für die Weiterverarbeitung haben», erläutert Borner. «Grobe Schäden schleifen wir von Hand nach. Auffüllen oder Aufschweissen machen wir nicht, das ist aus Qualitäts- und Sicherheitsgründen nicht erlaubt», so der Experte. Wir schlendern vorbei am Schleifbad mit weissem Granulat, in dem eine Felge hochglanzpoliert wird. «Das dauert acht bis 24 Stunden, und die Felge glänzt besser als neu.»
Hochpräzise Bearbeitungsmaschinen
Im nächsten Bereich von Wheelnews stehen riesige CNC-Dreh/Fräsmaschinen. «Die sind zwar etwas überdimensioniert und ursprünglich sogar für den Medizinalbereich gedacht, aber sie garantieren höchste Präzision und Stabilität», erläutert Borner, während im Inneren der Maschine gerade eine hauchdünne Aluschicht wie Weihnachtslametta von einer Felge abgedreht wird. Dank OEM-Standards weiß man bei Wheelnews, welche Drehzyklen und Einstellungen dazu vonnöten sind. «Wir kriegen laufend Updates von den Felgenherstellern», ergänzt er und schreitet zum Herzstück des Betriebs: Hier steht die halbautomatisierte Anlage, auf der links zwar noch von Hand die Farben aufgetragen werden, aber rechts die Versiegelung schon vollautomatisiert erfolgt.
Im speziellen Schleifkörnerbad wird der Lack der Felge ganz leicht angeraut.
«Wir lackieren hier immer die ganze Felge, und dies mit den gleichen Produkten wie die OEM. Damit und dank unserer zertifizierten Prozesse sind die Felgen neuer als neu», betont er, während einer der neun Mitarbeitenden den in der Lackierkabine an einer filigranen Bi-Color-Leichtmetallfelge arbeitet. Rechts auf der millionenteuren Anlage werden derweil aufbereitete und lackierte Felgen im Minutentakt von Robotern sorgfältig aufs Band gelegt. Sie laufen im vollautomatisierten Teil des Felgencenters zur robotisierten Acrylpulver-Beschichtung für besseren Langzeitschutz, dann verschwinden sie im grossen Ofen dahinter.
Mit Qualitäts- und Sicherheitszertifikat
«Der Vorteil: Den automatisierten Bereich können wir über Nacht weiterlaufen lassen und am Morgen einfach die fertigen Felgen vom Band nehmen.» Bevor diese samt Lieferschein in den Kartons zurück zum Kunden gehen, werden sie selbstverständlich nochmals geprüft und aufpoliert sowie auf Wunsch weitere Nacharbeiten vorgenommen. Zudem erhalten alle Felgen noch einen Qualitäts- und Sicherheitszertifikats-Aufkleber von Wheelnews. Dieser macht optisch deutlich, dass die Felge streng nach zertifizierten Prozessen repariert wurde und die Sicherheit weiterhin garantiert ist.
Von der Hightech-Anlage und dem grossen Know-how im Felgenreparaturbereich von Wheelnews kann auch jeder AGVS-Garagist profitieren: Wheelnews bietet Felgenreparatur als Branchenlösung an und ermöglicht jeglichen Betrieben, an diesem Zusatzgeschäft teilzuhaben. «Über unser B2B-Portal kann man eine Felgenreparatur anmelden, und innerhalb von drei bis fünf Arbeitstagen werden die fertigen Felgen repariert und dem Kunden zurückgeliefert», erläutert Edmond Borner. Und auf welchen Felgen ist der COO von Cotra unterwegs? Borner lacht und sagt: «Auf ganz normalen Felgen. Aber was sicher ist: Wenn ich den Wagen verkaufe, lasse ich die bei Wheelnews aufbereiten. Das hole ich durch die Wertsteigerung mehrfach wieder rein.»
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